Hechingen, einst als alemannisches Dorf westlich der heutigen Stadt gegründet, ist seit dem 13. Jahrhundert Residenzstadt der Grafen und späteren Fürsten von Hohenzollern(-Hechingen).
Nach dem großen Stadtbrand 1401 und der Zerstörung der Burg im Jahre 1423 entwickelte sich die Stadt zur Residenz der Zollergrafen.
Der Neubau der Stiftskirche 1780/83 begünstigte die Ausdehnung der Stadt in südlicher Richtung. Die 1786 als Lustgartenhaus vor der Stadt errichtete und 1833 erweiterte „Villa Eugenia“ diente als letzte fürstliche Residenz.
Die Zollergrafen
Die Ersterwähnung Hechingens findet sich in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen aus dem Jahre 786. Für das Jahr 1061 ist schließlich das Herrschergeschlecht erstmals belegt, das den Raum Hechingen bis in das 20. Jahrhundert hinein regiert und geprägt hat: die (Hohen-)Zollern. 1192 wurde Graf Friedrich III. von Zollern durch Einheirat mit dem Burggrafenamt in Nürnberg belehnt. Aus der von seinem Sohn Konrad weitergeführten Linie gingen die Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg, die preußischen Herzöge und Könige und deutschen Kaiser hervor.Stadtgründung im Mittelalter
Die Stadt selbst wurde in nächster Nähe zur Burg Hohenzollern im 13. Jahrhundert auf einem Bergvorsprung über der Starzel angelegt. In einer vom Zollergrafen Friedrich am 31. Dezember 1255 auf der Burg Hohenzollern ausgestellten Urkunde ist als Zeuge erstmals ein „sculteto de haechingen“ erwähnt. Die Existenz dieses „Schultheißen“, eines höchstrichterlichen herrschaftlichen Beamten, ist der erste Beleg dafür, dass Hechingen das Stadtrecht innehatte.Nach dem großen Stadtbrand 1401 und der Zerstörung der Burg im Jahre 1423 entwickelte sich die Stadt zur Residenz der Zollergrafen.
Zollerische Erbteilung
Durch die Erbteilung im Jahre 1576 entstanden die Grafschaften Hohenzollern-Hechingen, Hohenzollern-Sigmaringen und Hohenzollern-Haigerloch (ab 1634 zu Sigmaringen). Hechingen war fortan Sitz der Grafen bzw. ab 1623 Fürsten von Hohenzollern-Hechingen, deren aus der Stadt und 26 Dörfern bestehendes Territorium sich bis ins 19. Jh. nicht mehr grundlegend veränderte.Renaissance, Kirchen, Schlösser
Graf Eitelfriedrich I. (1576-1605) machte Hechingen zu einem Zentrum der Kunst- und Musikpflege und der Renaissancearchitektur. Zahlreiche, von ihm initiierte Bauten prägen noch heute das Hechinger Stadtbild: die Klosterkirche St. Luzen, das Spital und der Untere Turm. Das ebenfalls unter Eitelfriedrich erbaute Renaissanceschloss wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts abgebrochen und durch das Neue Schloss ersetzt.Der Neubau der Stiftskirche 1780/83 begünstigte die Ausdehnung der Stadt in südlicher Richtung. Die 1786 als Lustgartenhaus vor der Stadt errichtete und 1833 erweiterte „Villa Eugenia“ diente als letzte fürstliche Residenz.